Fallbeispiel
grafische Elemente

Einsatz eines CNC-Cutters zur verschnittoptimierten Herstellung von Radtaschen

30 %

Verschnittreduktion

2 t/a

Materialeinsparung

10 t/a

CO2-Reduktion

1.300 kWh/a

Energieeinsparung

Verschnittoptimerung durch die Implementation eines CNC-Cutters senkt neben dem Abfall auch den Materialverbrauch und die Materialkosten.

Kostenvorteile

70.000 EUR/a

Davon 24.000 EUR/a Materialkosten

Investition

190.000 EUR

Für die Herstellung von Radtaschen verarbeitet VAUDE Sport GmbH & Co. KG am Standort Tettnang jährlich etwa 66 Tonnen Kunststoffplanen. Die Planen sind hochwertige Verbundmaterialien, bestehend aus einem innen liegenden Fasergewebe und einer außen liegenden TPU-Beschichtung.

Durch das hohe Abfallaufkommen von rund elf Tonnen pro Jahr und dem damit verbundenen Wertverlust von 125.000 Euro besteht vor allem im Bereich des Zuschnitts ein großes Optimierungspotenzial. Der Zuschnitt der Kunststoffplanen erfolgte in der Vergangenheit mittels einer mechanischen Stanze. Nachteile des Stanzprozesses sind die hohe Verschnittmenge und eine geringe Genauigkeit, die zu Ausschuss in den folgenden Verarbeitungsprozessen führt.

Im Rahmen eines vorangegangenen Beratungsprojekts wurde das Potenzial eines CNC-Cutters mit einer Software zur Verschnittoptimierung ermittelt. Moderne CNC-Cutter mit entsprechender Software ermöglichen flexible Kleinserien und abfallarme Zuschnitte. Der Potenzialabschätzung zufolge lässt sich durch den Einsatz eines CNC-Cutters der Verbrauch an TPU-Planen um 2,8 Tonnen, entsprechend 30.000 Euro und knapp 20 Tonnen CO2-Äquivalent reduzieren.

Nach der Klärung der Einsatzmöglichkeiten des CNC-Cutters wurden eine Spezifikation erstellt und bei verschiedenen Anbietern Angebote eingeholt. In der Abstimmung mit den Anbietern war vor allem die Einbindung des CNC-Cutters in die bestehende Infrastruktur und die neue Produktionslinie herausfordernd. Nach der Beauftragung der Firma Setec als geeignetem Hersteller konnte mit der Neuplanung und dem Umbau der Produktionslinie begonnen werden. Nach der Abnahme Lieferung und Aufbau des CNC-Cutters konnte dieser in Betrieb genommen werden.

Nach ersten Hochrechnungen verringert sich der Verschnitt gegenüber der früheren Produktionslinie mit der Stanze um rund 30 Prozent; die Anzahl der Gutteile steigt bereits infolge der besseren Ausnutzung der Planen um etwa drei Prozent. Eine weitere Steigerung der Gutteilquote ist durch die bessere Verarbeitungsqualität zu erwarten. Dies entspricht 2,2 Tonnen Material mit einem Wert von rund 24.000 Euro und 10 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr.

Der Zeitraum zur Umsetzung einer Investitionsmaßnahme für technisch hochkomplexe Maßnahmen innerhalb eines Förderzeitraums von einem halben Jahr war eine zusätzliche Herausforderung.

VAUDE Sport GmbH & Co. KG ist ein deutscher Produzent von Bergsportausrüstung mit Stammsitz im baden-württembergischen Tettnang-Obereisenbach. Das Unter-nehmen wurde 1974 von Albrecht von Dewitz gegründet. Im Jahr 2009 übergab er die Geschäftsführung an seine Tochter Antje von Dewitz. Zu den Produkten von VAUDE gehören Bekleidung, Schlafsäcke, Rücksäcke und Radtaschen für den Outdoor-Bereich, unterteilt in die Geschäftsbereiche Mountain Sports, Bike Sports und Packs‘n‘Bags. Das Unternehmen steht seit über 40 Jahren für hochwertige und umweltschonende Outdoor-Bekleidung sowie Ausrüstung für den Berg- und Radsport. Es ist Mitglied des Bündnisses für Nachhaltige Textilien und wurde 2015 als Deutschlands nachhaltigste Marke prämiert.

Tags
Fertigungsstruktur:
  • Großserienfertigung
Wertschöpfungsaktivität:
  • Produktionsplanung / -steuerung
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  • Verarbeitungsprozess
Ansatzpunkt / Strategie:
  • GreenTech BW
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  • Prozessoptimierung
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  • Ausbeuteerhöhung
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  • Industrie 4.0 / Digitalisierung
Einsparbereich:
  • Energie
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  • Prozessenergie
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  • Material
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  • Textilprodukte
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  • Abfälle
Amortisationsdauer:
  • taktisch (1 bis 5 Jahre)