Wie KMU weniger Ressourcen verbrauchen: IRMa Abschlusskonferenz | 19.11.2024
In Deutschland ist die chemische Industrie für etwa ein Drittel des gesamten jährlichen industriellen Strombedarfs verantwortlich und hat zudem einen enormen Bedarf an Rohstoffen. Da 90 Prozent der Chemieunternehmen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind, besteht ein Bedarf an einem konzeptionellen Rahmen, der auf ganzheitlichere Strategien zielt.
Das Projekt IRMa (Integriertes Ressourceneffizienz-Management für KMU in der chemischen Industrie) soll Unternehmen der chemischen Industrie und der Prozessindustrie dabei unterstützen, die Ressourceneffizienz zu steigern und Rohstoffkreisläufe zu schließen. Eine der großen Herausforderungen ist es, Unternehmen geeignete Methoden zur Identifizierung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen bereitzustellen.
Fehlende Strukturen als Herausforderung
Die Ausgangslage zeigt, dass in vielen Unternehmen zwar bereits Energiedaten erfasst werden, aber Strukturen fehlen, um umfassende Analysen zur Ressourceneffizienz und Circular Economy durchzuführen. Besonders bei Batch-Produktionen sind Energie- und Materialverbräuche schwer zuzuordnen. Auch die Berechnung des Product Carbon Footprint (PCF) ist für viele Unternehmen problematisch, da wichtige Daten fehlen, vor allem aus der Lieferkette.
Indikatoren für einzelne Bereiche
Der IRMa-Ansatz hilft mit einem Indikatorensatz, bestehend aus 29 Indikatoren wie Energieverbrauch, Wassernutzung und Emissionen, Ressourceneffizienz und Circular Economy zu bewerten. Diese Indikatoren ermöglichen die Erkennung von Verbesserungspotenzialen und helfen Unternehmen, Kreisläufe zu schließen. Die krumedia GmbH entwickelte eine IT-Plattform, die den IRMa-Ansatz integriert und den Unternehmen durch Dashboards einen Überblick über ihre Ressourcenverbräuche bietet.
Neue Strukturen und Denkprozesse
Das Projekt fördert die Transformation der Branche durch die Einführung neuer Strukturen und Denkprozesse in den beteiligten Unternehmen. Ein weiterer Erfolg des Projekts ist ein Katalog mit rund 90 branchenspezifischen Technologien, die KMUs zur Steigerung der Ressourceneffizienz nutzen können. Diese Technologien decken Bereiche wie Abwasserbehandlung, Energieeffizienz und Materialsubstitution ab und bieten eine Grundlage für technische Maßnahmen.
Gezielte Datenerfassung und Prozessoptimierung
Für die Zukunft ist es entscheidend, Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine gezielte Datenerfassung und Prozessoptimierung ermöglichen. Der IRMa-Ansatz bietet eine systematische Methode zur Identifikation und Bewertung von Maßnahmen, die in bestehende IT-Systeme integriert werden kann. So kann langfristig eine kontinuierliche Verbesserung der Ressourceneffizienz und eine stärkere Einbindung in zirkuläre Wirtschaftssysteme erreicht werden.
Fachlicher Austausch bei der IRMa Abschlusskonferenz
Mit dem IRMa-Ansatz, der IT-Plattform und dem Technologiekatalog verfügen Unternehmen über konkrete Werkzeuge, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und Wettbewerbsvorteile zu sichern. Bei der Abschlusskonferenz am 19. November 2024 in Stuttgart stellen die Projektbeteiligten die Ergebnisse vor und laden zum Austausch ein. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.