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Start des „Smart Water Quality Monitoring“ Projekts in Solapur, Indien

Mit Fördermitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg startete Umwelttechnik BW, die Landesagentur für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz Baden-Württemberg (UTBW), im Februar das Kooperationsprojekt „Smart Water Quality Monitoring“ in Solapur.

Baden-Württemberg und den indischen Bundesstaat Maharashtra verbindet seit mehreren Jahren eine Länderpartnerschaft. Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums wurde im Rahmen der Delegationsreise von Staatsministerin Theresa Schopper im Januar eine gemeinsame Erklärung zum Ausbau der Zusammenarbeit, neben anderen in den Bereichen Kultur, neue Technologien und Landwirtschaft unterzeichnet. Auch im Umwelttechnikbereich soll die Zusammenarbeit intensiviert werden. Das schnelle Bevölkerungswachstum und die fortschreitende Urbanisierung stellen Indiens Städte vor große Herausforderungen. Hinzu kommt, dass der Klimawandel in Indien zu vermehrter Trockenheit führt. Die immer länger werdenden Dürrephasen erschweren es den Städten im Inland, die steigende Nachfrage ihrer Bürger nach Trinkwasser zu decken. Die Bevölkerung in Solapur erhält nur jeden zweiten oder dritten Tag Wasser. Der Ujani Stausee, eine der wichtigsten Wasserressourcen für die Stadt, liegt über 100 Kilometer entfernt. Die Wasserqualität ist kritisch, da oberhalb des Stausees die Millionenstadt Pune liegt. Deren kommunale und industriellen Abwässer werden zum Teil ungeklärt in den See geleitet. Daten und Untersuchungen zur Wasserqualität sind nur sehr begrenzt vorhanden. Vor diesem Hintergrund beauftragte UTBW im vergangenen Jahr das Fraunhofer IGB, eine Machbarkeitsstudie für Kooperationsprojekte im Wasserwirtschaftsbereich für die Smart City Solapur zu erstellen.

Um mögliche Kooperationsprojekte zu finden, wurden im Mai 2019 zwei partizipative Workshops mit wichtigen Entscheidungsträgern der Stadt Solapur durchgeführt. Neben anderen nahmen der Commissioner Deepak Taware der Stadt Solapur sowie der Vorstand des lokalen Industrieparks Raju Rathi teil. Das Monitoring der Trinkwasser-Qualität wurde als Projekt identifiziert, das nun in die Umsetzung geht. Im Zuge der Kooperation wird der Einsatz deutscher Messtechnik der Stadt helfen, mehr über die Qualität und die möglichen Verunreinigungen ihres Trinkwassers zu erfahren. Die gesammelten Daten sollen mit smarter Technik in einer Cloud gespeichert werden. Im Anschluss an das Projekt sind die Daten möglicherweise Grundlage, um zukünftig mit innovativer Technik aus Baden-Württemberg die Wasseraufbereitung in Solapur zu verbessern.

Das Förderprojekt „Smart Water Quality Monitoring“ stärkt die Länderpartnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Maharashtra und bietet baden-württembergischen Unternehmen die Chance, ihre Messtechnik auf dem indischen Markt einzuführen. Vor allem hilft das Projekt der Stadt Solapur, ihre Wasserversorgung nachhaltig zu verbessern.

Autor:Jürgen Schmidtke
Quelle:Umwelttechnik BW