ZIRU
Das Projekt ZIRU verfolgt das Ziel, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft systematisch in industriellen Produktentstehungsprozessen baden-württembergischer Unternehmen zu verankern.
Hintergrund
Die Circular Economy ist eine zentrale Strategie der Bundes- und Landespolitik sowie der EU auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung. Dementsprechend wird sie durch Gesetze, Richtlinien und Anreizsysteme gefördert. Trotzdem ist die Transformation von Industrieunternehmen in eine Circular Economy eine große Herausforderung, um einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung zu leisten.
Für die Transformation sind neue Geschäftsmodelle sowie entsprechend ausgerichtete Produkte und Dienstleistungen erforderlich. Dabei spielt der industrielle Produktentstehungsprozess eine entscheidende Rolle, da er maßgeblich über Ressourcenverbräuche, Umweltbelastungen und Kosten bestimmt. Zukünftig müssen diese Prozesse zuverlässig und reproduzierbar die Erfordernisse an Zirkularität und Ressourceneffizienz erfüllen, zusätzlich zu den bisherigen Entwicklungsanforderungen.
Projektinhalt
Mit dem Projekt ZIRU werden Produktentstehungsprozesse sowie ausgewählte Produkte und Produktgruppen der assoziierten Industriepartner hinsichtlich Zirkularität analysiert und verbessert. Um eine über das Projekt hinausgehende Verbreitung der angewandten Methoden und Prinzipien zu ermöglichen, bezieht ZIRU Unternehmen aus der Fertigungsindustrie ein. Die Erstellung selbsterklärender Workshop- und Schulungsunterlagen sowie die Verbreitung über potenzielle Multiplikator:innen im Themenfeld (z. B. Wirtschaftsförderungen, Industrie- und Handelskammern, Berater:innen, Hochschullehre) ist ebenso Ziel des Vorhabens wie die Fertigstellung eines webbasierten „Circularity Navigator“, der seinen Anwender:innen eine Auswahl für sie geeigneter zirkulärer Geschäftsmodelle, Konstruktionsprinzipien, Maßnahmen und Indikatoren ermöglicht.
Projektziel
Das Forschungs- und Transfervorhaben ZIRU hat das Ziel, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft systematisch in industriellen Produktentstehungsprozessen baden-württembergischer Unternehmen zu verankern und zu verbreiten. In Zusammenarbeit mit zehn Unternehmen wird ein eigenständiges Format entwickelt und getestet. Zudem wird ein webbasierter „Circularity Navigator“ zur Auswahl von zirkulären Lösungen weiterentwickelt und zur Verfügung gestellt.
Es gilt Multiplikatoren und Unternehmen über das Vorhaben zu informieren und ein ansprechendes und nutzerfreundliches Format zu entwickeln, das auch in der Praxis Anwendung findet.
Meilensteine
- M1 (Ende Juni 2024): Ein branchenübergreifendes Workshop-Format ist entwickelt und ein Indikatoren-Set zur Bewertung der Zirkularität verschiedener Produktentwicklungsvarianten liegt vor.
- M2 (Ende Januar 2024): Erfolgreiche Durchführung von Workshops bei den assoziierten Partnern in der baden-württembergischen Fertigungsindustrie sowie wissenschaftliche Auswertung der Experteninterviews und der Kennzahlenvalidierung.
- M3 (Ende April 2025): Optimierte Version des „Circularity Navigators“ ist für die Öffentlichkeit als praxistaugliches und anwenderfreundliches Tool verfügbar.
- M4 (Ende Juli 2025): Das erarbeitete und erprobte Workshop-Konzept ist in ein eigenständig anwendbares Format überführt und Schulungsmaterial wird von Umwelttechnik BW über Multiplikator:innen verbreitet.
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80 Prozent aller Umweltauswirkungen eines Produktes werden in der Phase der Produktentwicklung festgelegt. Die Implementierung von Circular Economy in den Designprozess ist dementsprechend wichtig. Ein intelligent gestaltetes Produkt spart Ressourcen, kommt mit einem geringen Energieaufwand aus, schont die Umwelt und spart am Ende auch Emissionen ein. Sie haben Interesse an umweltgerechter Produktentwicklung? Die Ökodesign-Schulung ist ein interaktives Workshop-Format, das Ökobilanzierung theoretisch und praktisch vermittelt. Alle Informationen dazu finden Sie hier: