BilRess feierte die zehnte Netzwerkkonferenz
Anlässlich der zehnten Konferenz des Netzwerks Bildung für Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz (BilRess) warfen die beteiligten Organisatoren der ersten Stunde, Dr. Michael Scharp, IZT Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH und Prof. Holger Rohn, Technische Hochschule Mittelhessen, am 19. März in Berlin zunächst einen Blick zurück. Das Netzwerk hat sich von 50 Gründungsmitgliedern Ende 2014 auf fast 500 Mitglieder gesteigert. Regelmäßig findet ein reger Austausch über Didaktik, Praxis und Erfahrungen beim Werben für mehr Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz statt. Dabei profitieren die vier vertretenen Bildungsbereiche Schule, Hochschule, Ausbildung und betriebliche Weiterbildung von den Lehr- und Lernansätze sowie der Materialien und Tools der jeweils anderen. Neben Plenarvorträgen und Podiumsdiskussionen hat das Netzwerk diesen Austausch in den letzten sechs Konferenzen mit 75 Lernstationen unterstützt und seit Beginn über 100 Aussteller ihre Ideen und Lösungen vermitteln lassen.
Stationen der 10. BilRess Konferenz nutzten im betrieblichen Bereich aktuelle Techniken: Der 3D-Druck bietet die Möglichkeit, haptische Materialien für die Bildung zu erzeugen. So fanden sich gedruckte Teile sowohl bei Arbeitsgruppen der TU Berlin, um den Einsatz im Handwerk zu demonstrieren oder um mit Montagemodellen zu schulen, als auch bei Umwelttechnik BW, um für Energiesparansätze in Fertigungsprozessen zu werben. Kombiniert werden haptische Ansätze mit Augmented Reality auf Tablets. Sie ermöglicht die Lehr-Lern-Information nutzergesteuert einzuspielen.
Mit dem Thema Konsum und den dabei benötigten Veränderungen beschäftigten sich ein Spiel zum nachhaltigen Design, eine Lernstation der konsum akademie bei Murks! Nein danke! e. V. sowie auch der Vortrag von Prof. Dr. Stephan Rammler, IZT Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH. Im Rahmen seines Keynote-Vortrags stellte Rammler die Themen Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz in den Kontext der globalen Megatrends. Er leitete ab, dass der Weg zu weniger Verbrauch und Sharing Economy nicht nur des Wissens durch verstärkte Bildung bedarf, sondern auch der Arbeit an Verhaltensänderungen der Individuen. Akut nötige Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit müssen immer wieder transparent gemacht werden. Der Mensch reagiere bevorzugt auf unmittelbare Bedrohungen, weniger auf langfristige Entwicklungen, Routinen würden ungern verlassen. Die kognitive Dissonanz zwischen Wissen und Handlungen gilt es aufzulösen. Von einem Denken in Konkurrenz ist ein Wechsel zu Kooperation essenziell. Die zunehmend digitalisierte Gesellschaft bietet die Möglichkeiten dazu.
Nach der Verantwortung für das BilRess Netzwerk in der ersten Förderphase beim Wuppertal Institut, wurde die zweite Phase im Rahmen des Kompetenzzentrums Ressourceneffizienz vom VDI ZRE begleitet. Aktuell ist die Fortführung des Netzwerks ausgeschrieben, eine Entscheidung über die nächste Trägerschaft steht noch aus. Dass der nationale BilRess-Austausch von großem Nutzen auf dem Weg in eine nachhaltig wirtschaftende Gesellschaft ist, steht zumindest aus der Sicht von Umwelttechnik BW außer Frage.