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Sensorbasierte Sortiertechnik für das Schließen von Kreisläufen

Welche technischen Möglichkeiten es für die Sortierung von Kunststoffen und Metalle gibt und wie Kreisläufe von Kunststoffen geschlossen werden können zeigte das Forum „Werte erhalten, Stoffverluste vermeiden, Kreisläufe schließen – Sensorbasierte Sortiertechnik für Kunststoffe und Metalle“ auf dem diesjährigen Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress.

Rund 70 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten einen spannenden Einblick in Sortier- und Markertechnik sowie in ein Forschungsprojekt zur Steigerung des Einsatzes von Kunststoff-Rezyklaten. Zum Auftakt der Vorträge stellte Dr. Michael Schwake zunächst die Fördermöglichkeiten der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU) für innovative, modellhafte und praxisorientierte Vorhaben vor.

Eben diese kamen in der Vergangenheit Prof. Dr. Gunther Krieg und seiner Firma Unisensor Sensorsysteme GmbH zu Gute. Prof. Dr. Krieg stellte eine Sortiereinheit vor, die mittels Laserspektroskopie aus einer Schredderfraktion sortenreines Recycling von Polymeren aus Automobilen und Elektronikaltgeräten ermöglicht. Die Sortiereinheit kann bis zu 10 Tonnen pro Stunde sortieren und ist zudem nicht auf eine Vorbehandlung des Stoffstroms angewiesen.

Eine weitere Sortiertechnik wurde von Jochen Moesslein von Polysecure GmbH aus Freiburg präsentiert. Durch seine innovative Sortiertechnik, basierend auf eigens entwickelten anorganischen Leuchtstoffen (Markern), können Produkte markiert, mittels Infrarotstrahlung zum Leuchten angeregt und dadurch eindeutig erkannt und sortenrein getrennt werden. Die Technik verspricht vielfältige Einsatzmöglichkeiten wie die Sortierung in Food- und Non-Food-Produkte oder die Kennzeichnung schlecht verwertbarer Verbundverpackungen.

Mit der laserbasierten Echtzeitanalyse für das Schrottrecycling der Firma Clean-Lasersysteme GmbH präsentiere Edwin Büchter das cleanSORT Verfahren. Bei diesem Verfahren erfolgt zunächst eine Objekterkennung, eine anschließende Reinigung der Analyseoberfläche und eine Laserspektroskopie, damit Metalle eindeutig erkannt und legierungsgenau sortiert werden können.

Abschließend wurde das Forschungsprojekt Digital Circular Economy for the Plastics Industry (Di-Plast) durch Christoph Kugler vom SKZ – Das Kunststoff-Zentrum vorgestellt. Das europäische Forschungsprojekt zielt darauf ab, den Einsatz von Kunststoffrezyklaten mittels digitaler Lösungen zu erhöhen. Um diese digitalen Lösungen zu entwickeln, werden in vier Piloten gemeinsam mit Unternehmen Tools entwickelt, welche mehr Transparenz bei Verfügbarkeit, Qualität und Verarbeitungsoptionen anfallender Kunststoffabfälle und Rezyklate schafft. Interessierte Unternehmen können sich seit Anfang November für eine Teilnahme an den Piloten auf der Projekthomepage bewerben.

Das große Interesse und die interessanten Gespräche im Anschluss an das Forum zeigen, welche Wichtigkeit das Thema Sortierung bei der Schließung von Kreisläufen spielt.

Autor:Jonas Umgelter
Quelle:UTBW